Das Wälderhaus in Hamburg

Unser Garten befindet sich inmitten des Biosphärenpark Wienerwald. Diese Nähe zum Wald und zu einer Umweltschutz-Zone begleitet uns tagtäglich. Auch deshalb ist unsere Verbindung zum Lebensraum Wald besonders intensiv. Unsere Affinität zu den Themen „Garten“, „Pflanzen“, „Wald“ und „Umweltschutz“ begleitet uns daher auch immer auf unseren Reisen.

Im Frühjahr habe ich einen kurzen Ausflug nach Hamburg gemacht. Obwohl die Hansestadt Hamburg im Landesinneren liegt, ist der Hamburger Hafen der größte Seehafen Deutschlands und wird zu den zwanzig größten Containerhäfen weltweit gezählt. Wer nun erwartet, dass es mich zum Hafen oder den Schifffahrts-Museen gezogen hätte, der irrt. Natürlich habe ich mir auch den Hafen und die alte Speicherstadt nicht entgehen lassen, allerdings zog es mich zuallererst in ein Museum, das es weltweit kein zweites Mal gibt: Das Wälderhaus.

Wald-Diorama im Wälderhaus Hamburg.

Wald-Diorama im Wälderhaus Hamburg.

 

Wälderhaus

Mit dem Wälderhaus will die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW) den Besuchern einen modernen Begriff der Nachhaltigkeit und mehr Wissen und Verständnis zum Lebensraum Wald vermitteln. Im Gebäude findet man sowohl die Ausstellung, als auch ein Restaurant, ein Tagungszentrum und ein Hotel.

Gleich vor dem Betreten der Ausstellung kam ich mit einem der Mitarbeiter ins Gespräch. Da gerade weniger los war, erhielt ich eine kleine Privatführung und erfuhr einiges über die Hintergründe der Wälderhauses. Alle Materialien, aus denen das Gebäude errichtet wurde wurden mit Bedacht auf Recycling und Nachhaltigkeit ausgesucht und haben eine eigene Geschichte. Das Wälderhaus ist inzwischen Pflichttermin diverser Ausbildungsstätten in den Bereich Forstwirtschaft und Holzverarbeitung geworden.

Auf etwa 650m² in zwei Stockwerken finden Besucher ein Lexikon des Waldes zum Erleben, Anfassen und Entdecken.

Auf etwa 650m² in zwei Stockwerken finden Besucher ein Lexikon des Waldes zum Erleben, Anfassen und Entdecken.

 

Ein Museum für den Wald

Auf etwa 650m² in zwei Stockwerken finden Besucher ein Lexikon des Waldes zum Erleben, Anfassen und Entdecken. Die Aufbereitung des Wissens ist äußerst modern und wurde mit viel Bedacht auf neueste Erkenntnisse zu biologischer Vielfalt (Biodiversität), Artenschutz und die wichtige ökologische Bedeutung durchgeführt.

Informations-Ecke zum Thema Aussterben und Rückkehr der Wölfe in Deutschland.

Informations-Ecke zum Thema Aussterben und Rückkehr der Wölfe in Deutschland.

 

An diversen Stationen lernt man eine Menge zu Bäumen und anderen Pflanzen, Pilzen und Tieren. So erfährt man, dass die Rotbuche eigentlich die dominierende Baumart in Mitteleuropa sein sollte. Die moderne Holzwirtschaft setzt jedoch auf andere Baumarten und griff somit massiv ins Ökosystem Wald ein. Der Weg durchs Museum führt die Besucher von den ursprünglichen Waldgebieten in Mitteleuropa über intakte Ökosysteme und die Vielfalt, die in einem gesunden Urwald herrscht.

Siedlungszonen und Städte durchschneiden die Landschaften, so dass Tiere auch hier überleben müssen oder sogar zu Kulturfolgern werden.

Siedlungszonen und Städte durchschneiden die Landschaften, so dass Tiere auch hier überleben müssen oder sogar zu Kulturfolgern werden.

 

Spätestens im ersten Stock führt die Reise in eine Desillusionierung, denn hier erfährt man, wie Siedlungszonen und Städte die einstige Wildnis durchschneiden und zurückdrängen. Tiere müssen auch hier überleben oder sie sterben aus, Pflanzen werden seltener und Landschaften ändern sich durch Zutun der Menschen zur Gänze.

Gegen Ende glimmt auch ein Hoffnungsschimmer, denn hier findet man einen Studienraum in dem nächste Generationen erkennen können, weshalb es sich lohnt, sich vom Lebensraum Wald faszinieren zu lassen und diesen Lebensraum um jeden Preis zu schützen. Dieser Schutz des Waldes zeichnet sich auch in der Zeitleiste der Forstwirtschaft ab, wo man die Entwicklung in die richtige Richtung ebenfalls deutlich erkennen kann.

Wälderhaus Hamburg und Science Center Wald

Ich habe das Wälder-Museum sehr genossen. Ich empfehle aber, viel Interesse am Thema und eine Menge Zeit mitzubringen.

Mir ist nicht entgangen, dass viele der anwesenden Museumsbesucher keine Lust hatten, all die langen Texte zu lesen und die sorgsam präparierten Ausstellungsstücke genauer zu begutachten. Für Kinder gab es zwar ebenfalls viel zu entdecken, allerdings hätten die Eltern dazu auch ein wenig beitragen müssen, was leider kaum geschah. Ich empfehle also allen Lesefaulen und Ungeduldigen, beim Besuch des Museums an einer Führung teilzunehmen, da man so sicherlich mehr Wissen mit nach Hause nimmt.

Ich habe zwar an keiner offiziellen Führung teilgenommen, habe aber durch meine Gespräche eine Art persönliche Führung durch das Museum erhalten. Dadurch weiß ich, dass die Mitarbeiter nicht nur Experten auf dem Gebiet sind, sondern auch eine unglaubliche Begeisterung dafür an den Tag legen.

Wälderhaus in Hamburg

Mit dem Wälderhaus will die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW) den Besuchern einen modernen Begriff der Nachhaltigkeit und mehr Wissen und Verständnis zum Lebensraum Wald vermitteln.

 

Wo: Am Inselpark 19 (ehemals: Am Containerbahnhof), 21109 Hamburg
Webwww.waelderhaus.de