Vögel in den Garten locken – Der Garten als Vogelparadies

Nachdem wir bemerkt hatten, dass die im nahen Wald einst angebrachten Nistkästen großteils kaputt sind, entschlossen wir uns dieses Jahr, selbst Nistkästen anzubringen (Beitrag vom 21. März). Nachdem nun auch die ersten Meisen einziehen, will ich euch erzählen, wie man Vögel in den eigenen Garten locken kann:

Ein stolzer Gartenbesitzer schätzt die Stille in seinem Garten, doch auch ein stiller Garten sollte immer erfüllt sein mit dem Zwitschern der Vögel. Die kleinen Gesellen sind aber nicht nur nett anzuhören und sehen putzig aus, sie vertilgen auch Schädlinge in großer Menge. Wer den nützlichen Tieren den eigenen Garten schmackhaft machen will, muss ihnen außreichend Nahrungquellen und Brutmöglichkeiten zu Verfügung stellen. Ein GartenGnom-Garten ist ein wahres Vogelparadies.

Liebe geht durch den Vogel-Magen

Auch bei Vögeln geht Liebe mitunter durch den Magen. Wenn man im eigenen Gartenparadies genügend Pflanzen und Boden bereithält, um die Piepmätze mit köstlichen Beeren, Samen und Insekten zu versorgen, lockt man sicherlich Vögel in Scharen an.

Natürlich ist auch hier wieder einmal die chemische Keule verboten – Pestizide und Herbizide sind tabu! Übrigens: Auch Vögel bevorzugen Bionahrung. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass Holunder (Holler), Ribisel (Johannisbeere), Erdbeeren, Kornelkirsche und Kirsche besonders viele Vögel anlocken. Schlehen und Hagebutten hängen bis weit in den Winter am Strauch. So ist von Natur aus für Abwechslung zu Meisenknödeln und Futterhäuschen geboten. Die Nahrung aus der Hecke ist nicht zu unterschätzen.

Ohnehin sollte man die Futterzugabe mit Meisenringen, und Futterplätzen gründlich bedenken, da sich Vögel schnell daran gewöhnen und angeborene Nahrungsgewohnheiten verlieren können. Dies ist ein sehr umstrittenes Thema und soll daher noch einmal in einem eigenen Artikel erwähnt werden. In jedem Fall sollte man solche künstlichen Futterstellen ausschließlich im Winter anbringen!

Vogel-Futterpflanzen für die Sonne

Hundsrose (Heckenrose), Schlehe, Feuerdorn, Sanddorn, Wilder Wein, Felsenbirne, Zierquitte, wolliger Schneeball, Ribisel (Johannisbeere)

Vogel-Futterpflanzen für Sonne und Halbschatten

Holunder (Holler), Brombeere, Himbeere, Weißdorn, Kornelkirsche, Berberitze, Schneeball, Liguster, Hartriegel, Haselnuss

Vogel-Futterpflanzen für den Schatten

Pfaffenhütchen, Efeu, Faulbaum

Bäume

Esche, Eberesche, Schwarzerle, Espe, Feldahorn,  Heinbuche

Wildblumenwiesen

Wildblumenwiesen sind nicht zu unterschätzen. Die bunten Kräuterwiesen bringen nicht nur Samen hervor, Vögel finden auch schmackhafte Insekten in ausreichender Menge. Zu den vertretenen Pflanzen zählen zum Beispiel Königskerze, Wiesenflockenblume, Johanniskraut, Schafgarbe und auch die beliebte Sonnenblume. Sonnenblumen-Samen dazu am besten an einem sonnigen, ungestörten Platz ausstreuen, wachsen lassen und sich im Sommer an den großen, gelben Blüten erfreuen. Wenn sie verblüht sind, einfach stehen lassen und die speisenden Vögel beobachten. Ich schneide die verblühten, umgefallenen bzw. abgebrochenen Sonnenblumen ab und befestige diese – sicher und für Katzen unerreichbar – kopfüber hängend an einem Ast. So können sich die Vögel von dort bedienen. Ich freue mich jedes Jahr, wenn ich immer an anderen Ecken im Garten, wild aufgegangene Sonnenblumen finde, auch wenn diese in unserem Garten bisher nie wirklich hoch wuchsen.

Trautes Heim, Glück allein – Nisthilfe (Nistkasten)

Nachdem Vögel den reich gedeckten „Tisch“ im Garten entdeckt haben, werden sie sich sicher nach einem nah gelegenen Wohnort (Nest) umsehen. Als Wohnungen in Frage kommen alte Bäume, Totholz, Dornenhecken und Reisighaufen. In dornigen Sträuchern wie Sanddorn, Heckenrose und Weißdorn können Vögel ihre Nester gut geschützt und weitgehend ungestört bauen.

Wer nachhelfen will, kann Nistkästen unterm Dach oder an Bäumen anbringen. Ganz wichtig dabei ist, dass die Nistmöglichkeiten, die wir zur Verfügung stellen, für Katzen und Marder unerreichbar, oder zumindest schwer erreichbar angebracht werden (in 3-5 m Höhe).

Amsel, Blaumeise, Buchfink, Buntspecht, Elster, Eichelhäher, Spatz (Feldsperling bzw. Haussperling), Gartenrotschwanz (rote Liste!), Gimpel, Goldammer, Grünling, Grauschnäpper, Grünspecht, Hausrotschwanz, Kernbeisser, Kleiber, Kohlmeise, Mauersegler, Mehlschwalbe, Mönchsgrasmücke, Nachtigall, Rotkehlchen, Singdrossel, Stieglitz (Distelfink), Zaunkönig und vielen weiteren kann man mit Nisthilfen das Leben erleichtern und damit etwas Gutes für den Artenschutz tun.

Der Bau einer Nisthilfe birgt so manche Tücke, abgesehen von der Größe des Brutraumes. Die Größe des Einflugloches muss der Vogelart angepasst werden. Die Standardweite des Flugloches für Kleinvögel, zum Beispiel für Kleiber, Kohlmeise und Sperling, liegt bei 3 bis 3,4 cm. Eine Einfluglochweite von rund 2,7 cm wird fast nur von Blaumeisen, Tannenmeisen oder Haubenmeisen genutzt. Der Star hingegen benötigt eine etwas größeres Loch von ca. 4,5cm Durchmesser.

Wer eine fertige Nisthilfe kauft, muss sich mit derartigen Problemen normalerweise nicht herumschlagen. In der Tat mussten wir unsere gekauften Nistkästen jedoch noch zusätzlich verstärken um diese auch wirklich sicher für die gefiederten Freunde zu machen. Hier gibt es Nistkästen in den verschiedensten Preisklassen, bei denen sicher auch der Preis eine Rolle bei Haltbarkeit und Stabilität spielt.

Mehr Informationen zum Bau und Kauf von Nisthilfen wollen wir in Zukunft noch verfassen. Wir haben zwar einige Informationen zu diesem Thema im Internet gefunden, allerdings haben wir nirgends eine wirklich brauchbare Beschreibungen gefunden, die umfassend genug war, um sie hier zu empfehlen. Wer jedoch jetzt schon mehr wissen will, der kann sich wie wir an die Umweltberatung wenden.

Eine Vogeltränke für die gefiederten Freunde

Ein herrliches Extra wäre auch eine Vogeltränke, wenn man keinen Gartenteich besitzt. Hier muss man aber auch wieder darauf aufpassen, das das Vogelbad unerreichbar für Katzen aufgestellt wird, zum Beispiel erhöht auf einem Pfahl oder ähnlichem. Ich vergewissere mich im heißen Sommer morgens üblicherweise, dass keine Vögel ihr Bad am Teichrand genießen, bevor ich meine Katzen in den Garten laufen lasse.