Gründüngung – die natürliche Bodenkur

Gründüngung ist eine natürliche Methode im Acker- oder Gartenbau zur Bodenverbesserung. Es handelt sich um eine kurz- oder längerfristige Bodenbegrünung, bei der man nicht beabsichtigt, die ausgesäten Pflanzen zu ernten. Gründüngung wird mit ausgewählten Pflanzen oder Pflanzenmischungen durchgeführt. Manche dieser Pflanzen sind auch äußerst dekorativ, sind also nicht nur ein Genuss für den Boden sondern auch ein Genuss fürs Auge.

Man unterscheidet zwischen Vorsaat, Untersaat (Zwischensaat) und Wintersaat (Nachsaat).

Was bewirkt eine Gründüngung?

Bodenlockerung (z.B.: bei verdichteten Lehmböden), Bodenverbesserung, Beschattung, Bodendurchlüftung, Erusionsschutz, Unkrautunterdrückung, Humusaufbau, Aktivierung des Bodenlebens, Insektennahrung (für Hummeln, Bienen und andere Nützlinge die wichtig für die Bestäubung sind), Nährstoffbindung (Nährstoffe werden nicht ungenutzt ausgewaschen), Nährstoffanreicherung im Boden (z.B.: Stickstoff), Verbesserung der Wasserspeicherung, Ertragserhöhung bei Folgesaat.

Welche Pflanzen sind geeignet?

Pflanzen, die nicht winterhart sind, kann man bei später Aussaat über den Winter auf dem Beet stehen lassen, da sie vor der Samenreife abfrieren. Die Pflanzenreste arbeitet man erst im Frühjahr flach in den Boden ein. Einen knappen Monat später kann man das Beet neu bepflanzen.

Pflanze, Eigenschaft und Saatzeit

  • Sonnenblumen: dekorative Blüte, tiefe Wurzeln, bis Ende August
  • Tagetes (Studentenblume) + Ringelblume: bei Problemen mit Fadenwürmern, März bis August
  • Buchweizen: Bienenweide, liebt Wärme, Mai bis August
  • Ackerbohne: Stickstoffsammler , tiefe Wurzeln, bis Anfang August
  • Gelbsenf: nicht vor Kohlgewächsen, schnelles Wachstum, Zwischen- oder Spätsaat, April bis Oktober
  • Phacelia: Bienenweide, schöne Blüte, Nitratfänger, schnell wachsend, März bis September
  • Lupine (gelb, weiß, blau): Stickstoffsammler, tiefwurzelnd, viel Grünmasse, April bis August
  • Sommerwicke + Hafer: Stickstoffsammler, Hafer unterstützt, bis Anfang August
  • Futtererbst: Stickstoffsammler, schnell wachsend, April bis August
  • Perserklee: Stickstoffsammler, schnell wüchsig, bis Anfang August
  • Alexandrinerklee: Stickstoffsammler, bis Anfang August
  • Borretsch: durchwurzelt tief den Boden, Bienenweide, ab Mai
  • Puffbohne: Stickstoffsammler, Pfahlwurzel, wenn verblüht abschneiden, März bis Mai

Winterharte Pflanzen bleiben ebenfalls mindestens bis zum Frühjahr stehen, man kann sie aber länger wachsen lassen wenn man das Beet nicht benötigt.

  • Luzerne: Stickstoffsammler, Tiefwurzler, mehrjährig , März bis August
  • Steinklee: Bienenweide, Stickstoffsammler, durchlüftet den Boden, Vertreibt Mäuse (weißer), März bis August
  • Inkarnatklee: viel Grünmasse, Stickstoffsammler, Bienenweide, bis September
  • Winterroggen: für feinkrümeligen Boden wegen guter Durchwurzelung, September bis Oktober
  • Winterwicke: Stickstoffsammler, Pfalwurzler, August bis September

Natürlich muss man die Pflanzen nicht allein aussäen, man kann sie auch mischen z.B.: Hafer, Perserklee, Alexandrinerklee oder man mischt Ringelblume, Tagetes und Phacelia. Auch sehr schön und überaus nützlich ist eine Mischung aus Sonnenblumen, Lupinen und Inkarnatklee.