Die Ringelblume: schöne und anspruchslose Heilpflanze

Die Ringelblume (Calendula officinalis) ist eine sehr dankbare und einfach zu ziehende Garten- und Heilpflanze, die überdies in mehrfacher Hinsicht schön anzusehen ist. Ab Juni blüht die Ringelblume in prächtigem Orange und im Herbst kann man die lustig gekringelten Samen ernten.

Calendula ist eine der bekanntesten Heilpflanzen, da sie entzündungshemmend und wundheilend wirkt. Zudem wird die Ringelblume innerlich gegen Magen- und Darmgeschwüre eingesetzt. Die Wirkstoffe kann man als Tee, Tinktur, Auszug, Extrakt oder als Salbe für die Anwendung aufbereiten und haltbar machen.

Ich mag Ringelblumen sehr gerne, denn sie sehen nicht nur hübsch aus und leuchten durch den ganzen Garten in grellem Orange, sie sind auch noch mehr als pflegeleicht. Einmal ausgesäht wachsen sie munter drauflos, blühen, bringen Samen hervor, säen sich selbst aus und kommen im nächsten Jahr wieder. Das Saatgut lässt sich im Spätsommer und Herbst ganz einfach von den trockenen Blüten sammeln und aufbewahren.

Ringelblumensamen

Sammeln und Aufbewahren

Frische Blätter junger Pflanzen sind zu bevorzugen. Ältere Blätter bzw. Blätter älterer Pflanzen neigen dazu bitter zu werden. Die Blüten eignen sich in jedem Fall frisch sowie getrocknet zur Anwendung. Will man Pflanzenteile konservieren, empfiehlt sich anhaltend trockenes Sommerwetter bei der Ernte. Die getrockneten Blüten bzw. Blütenblätter bewahrt man kühl und dunkel zB. in einem Schraubglas auf.

Ringelblume

EU Verbot von Heilpflanzen?

In der Apothekenkammer wunderte man sich 2011 nicht schlecht, als Internetweit über Kettenmails und Petitionen zum Protest aufgerufen wurde. Angeblich wolle die EU Heilpflanzen in Medizin, Naturheilprodukten und Kosmetik verbieten bzw. streng prüfen lassen. Im Zentrum der Protestwelle stand und steht noch immer die Ringelblume. „Von Verbot ist keine Rede, im Internet läuft eine komplette Fehlmeldung“, vermeldete dazu Herbert Wicho, stellvertretender Leiter der Pharmazeutischen Abteilung im Gespräch mit der österreichischen Tageszeitung derStandard.

Keine Angst also, wenn ihr bei der Suche im Internet diese HOAX-Meldung auf unzähligen Websites entdeckt. Die Ringelblume und ihre Wirkstoffe dürfen weiterhin bezaubern und ihre Wirkung entfalten!

Finger weg von gefüllten Blüten

Gefüllte Blüten besitzen einfach ausgedrückt durch spezielle Züchtung mehr Blütenblätter-Reihen als herkömmliche Sorten. Dadurch gibt es aber oft auch kein Durchkommen für bestäubende Insekten. Zudem werden die zusätzlichen Blütenblattreihen oft aus den Staubgefäßen der Blüten gezüchtet. Gefüllte Blüten sind somit Anzeichen verstümmelter und teils zur Fortpflanzung unfähiger Pflanzen. Eine schlechte Wahl.

In den letzten Jahren stellte sich die Suche nach Saatgut für nicht gefüllte Ringelblumen als immer schwieriger heraus. Vor zwei Jahren fanden wir nirgendwo auch nur ein einziges Päckchen mit Samen ungefüllter Sorten. Scheinbar werden gefüllte Blumen immer beliebter – ein Trend, dem wir entgegen wirken wollen. Letztes Jahr konnten wir wieder ein paar Päckchen Saatgut ungefüllter Ringelblumen erstehen und nun werden wir das Saatgut besonders achtsam sammeln und aufbewahren.

gefüllte Ringelblume

Ringelblumen gegen Schädlinge

Zwischen gefährdete Pflanzen gesetzt dient die Ringelblume beispielsweise als Fangpflanze für Blattläuse. Anstatt die Kulturpflanzen zu befallen, wenden sich die kleinen Sauger den Ringelblumen zu. Gegen einige Schädlinge wie Nematoden und Drahtwürmer helfen Ringelblumen ebenfalls.