Wertvolles Herbstlaub – Dünger, Wintermantel und Behausung

Im Herbst fallen nicht nur die Temperaturen, sondern auch die Blätter. Für viele Gärtner ist das Laub im Herbst nur lästig, es wird ein großer Aufwand betrieben um es aus den Garten zu entfernen. Dabei sind die bunten, abgeworfenen Blätter ein wahrer Schatz für jeden Hobbygärtner. Man muss nur wissen, wie man es am besten verwendet.

Von Laubsauger sollte man die Finger lassen, stattdessen greift der kluge Gärtner zu Rechen und Besen. Nicht nur, dass Laubsauger sehr laut sind, sie saugen auch erbarmungslos, nicht nur Laub, sondern auch kleine Lebewesen wie Käfer und Spinnen ein. Sie sind lebensgefährlich für Kleintiere im Garten und kein Naturfreund möchte gar kleine Igel einsaugen! Laubsauger sind aber auch Energiefresser oder ordentliche Stinker (Abgase wenn sie nicht mit Strom betrieben werden).Der wertvolle Rohstoff Laub sollte nicht achtlos in die Mülltonnen geworfen werden, außer Kastanienlaub. Im Laub der Kastanien nisten sich gerne die Puppen der Kastanienminiermotten ein. Im folgenden Jahr können sie den Baum erneut befallen.

Vom Rasen sollte aber die dicke Laubschicht entfernt werden. Es sollte nicht als nasse, dichte Decke auf dem Rasen liegen bleiben, da es sonst zu Fäulnis kommen kann. Einfach einen Teil des Laubes zerhäckseln, die Laubstücken auf den Rasen streuen und einrechen. Rasen und Bäume werden sich über den Dünger Freuen:

Schutz für Pflanzen durch Laub

Laub ist kein Mist der den Garten verschmutzt, Laub ist zum Beispiel kostenloser Winterschutz. Die Blätter dazu einfach unter Sträucher,  Bäume oder ins Beet kehren bzw. streuen und mit etwas Kompost oder Erde bestreuen, damit es beim nächsten Windstoß nicht wieder davon fliegt. Überall dort, wo eine schützende Winterdecke gebraucht wird, kann man das bunte Herbstlaub liegen lassen. Die Schicht darf gut und gerne 10 cm dick sein. Diese wärmende Laubdecke schützt nicht nur vor Kälte, sie dient auch als Dünger und als Schutz vor dem Austrocknen des Bodens.

Nicht nur als Mulchschicht ist Laub verwendbar, man kann es natürlich auch kompostieren. Viele sind der Meinung, das Laub sehr lange braucht um zu kompostieren aber wir hatten damit noch nie Probleme. Wer es besonders schnell haben will, kann das Blätterwerk auch zerkleinern (Häcksler) und mit Rasenschnitt und sonstigem Kompost vermischen.

Laub ist aber nicht gleich Laub. Das Herbstlaub von Nussbäumen lässt sich schwerer kompostieren, es benötigt wegen der enthaltenen Gerbsäure mehr Zeit um sich zu zersetzen. Das ist aber nicht negativ, man kann, wenn man will auch einen eigenen Laubkomposthaufen anlegen. Dieser benötigt mehr Zeit als der normale Kompost, dennoch lohnt es sich zu warten. Dieser Lauberdehumus bzw. Laubkompost ist ein grandioser Torfersatz! In geringen Mengen kann es aber bedenkenlos in den normalen Kompost eingebracht werden.

Schutz für Kleintiere

Herbstlaub bietet auch vielen Tierarten wie Käfern, Spinnen, Kröten und Igeln einen willkommenen und sicheren Ort zur Überwinterung. Viele dieser Tierchen sind Nützlinge, die uns Gärtnern beim biologischen Pflanzenschutz kräftig helfen. So ein stattlicher Laubhaufen ist ein regelrechtes Tierhotel. Wer hätte gedacht wie wichtig solche Reisig- und Laubhaufen sein können.