2012 versuchte sich die durch den britischen Landschaftstheoretiker und Autor Tim Richardson begründete Community Interest Company an einer Gegen- bzw. Alternativ-Veranstaltung zur Chelsea Flower Show der Royal Horticultural Society. Richardson ist seit 2013 Gastprofessor im Department Landschaftskunst der Universität für angewandte Kunst in Wien. So ist es auch kein Zufall, dass sein Festival seit letztem Jahr auch in der österreichischen Hauptstadt gefeiert wird.
Das »Chelsea Fringe« wird vor allem von Freiwilligen getragen. Private Initiativen wie Einblicke und Führungen in Privatgärten, Lesungen, Kunstausstellungen und Kunstaktionen sowie Stadtverschönerungs-Aktionen bzw. Guerilla Gardening und Urban Gardening sind Kern der Veranstaltung.
Das Chelsea Fringe Festival in Wien findet vom 17. Mai bis zum 8. Juni 2014 statt.
Worum es beim Chelsea Fringe Festival geht
Die Chelsea Flower Show ist eine noble jährliche Gartenschau in einem wohlhabenden Teil von London. Die Veranstaltung selbst ist stark wirtschaftlich ausgerichtet und der Verkauf ist somit ein zentrales Thema.
Das Chelsea Fringe Festival will eine andere Richtung einschlagen. Es gibt keine Sponsoren und keine Bindung an Unternehmen oder staatliche Einrichtungen. Das Chelsea Fringe soll die Ambitionen vieler kleiner Projekte fördern und Ideen unterstützen. Es gibt kein Motto und der Zugang steht jedem frei – wer Lust hat, ist eingeladen mitzumachen. Wichtig ist nur, dass die Beiträge interessant sind und zum Thema passen.
In den letzten Jahren gab es Tage der offenen Tür bei Privatgärten und Museen, Performances, Radio-Shows, Ausstellungen, Poesie-Events und vieles mehr. Es gibt nur eine wichtige Voraussetzung zur Teilnahme: Alles dreht sich um Garten, Pflanzen, Landschaft und/oder Umwelt und alle Projekte müssen in irgend einer Form interessant und natürlich legal sein.
Un-Festival?
Uns GartenGnomen erscheint das Chelsea Fringe als sehr chaotisches Prinzip, als Un-Festival, denn so wie wir es verstehen, handelt es sich um keine organisierte Veranstaltung, sondern lediglich um einen Dach-Namen, der über alle halbwegs passenden Ereignisse im entsprechenden Zeitraum greift. Es scheint uns eher ein Künstler-Festival, als ein Garten-Festival zu sein. Wer also ein Projekt anmelden will, der kann das bis zum 31. März 2014 tun. So offen und frei die Veranstaltung auch sein mag – die Projektanmeldung kostet zwischen ca. 11 bis 164 Euro!
Dennoch befürworten und unterstützen wir aber auch alles, was die Gartenkultur in Österreich voranbringt und den Menschen Umweltschutz-Themen näher bringt. Wir würden uns über eure Meinung zum Chelsea Fringe Festival in den Kommentaren unter diesem Artikel freuen. Vielleicht fehlt uns nur der richtige Zugang oder habt ihr auch Probleme, das Konzept des Festivals zu begreifen?
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