Lästige Blutsauger: Gelsen (Mücken)

Sie starten ihre Angriffe bei Sonnenuntergang, am frühen Morgen und bei hoher Luftfeuchtigkeit im Sommer. Sie wollen nur eines, unser Blut. Gemeint ist die Gelse oder Stechmücke. Es stechen aber nur die erwachsenen, weiblichen Gelsen, denn sie brauchen das Blut zur Eiproduktion. Sie legen ihre Eier in Wasser, Pfützen, Lacken, kleine Gartenteiche.

Im Herbst suchen die Plagegeister schließlich Schutz in unseren Häusern. Ihr surrendes Fluggeräusch lässt uns wachsam werden, denn die Stiche jucken sehr und können uns in den Wahnsinn treiben. Zum Glück übertragen die Tiere hierzulande keine Krankheiten.

Natürlich sollte man versuchen, die Mückenplage zu reduzieren. Das kann man aber ganz ohne Gift tun und hilft dabei nicht nur durch diesen Verzicht, sondern auch auf andere Weise.

Sind Gelsen auch nützlich?

Kaum denkbar, dass diese nervtötenden Plagegeister auch nützlich sein könnten, aber zumindest in der Nahrungskette sind sie es. Jedes Jahr ist unser Gartenteich voller Stechmücken-Larven. Trotzdem erleben wir selten eine Stechmückenplage. Wie kommt das? Ganz einfach: Unser Gartenteich beherbergt kleine Fische, genauer Moderlieschen. Die veranstalten unter den Larven ein wahres Festessen. Im Frühjahr helfen auch die Kaulquappen kräftig mit. Kaum eine Larve überlebt diese Fressorgie. So leisten Stechmücken durch ihren Tod als Nahrungsquelle für andere Tiere einen wichtigen Beitrag zur Nahrungskette im Garten.

Was tun, wenn der Dippel juckt?

Je mehr wir kratzen, desto mehr juckt es und die Stiche können sich entzünden. Gegen den Juckreiz kann man sich mit Eiswürfeln oder essigsaurer Tonerde behandeln. Auch wenn es nicht so gut riecht, der Saft einnetzer Zwiebel enthält Reiz-mildernde Schleimstoffe. Wer ihn im Garten findet, kann sich auch mit Schpitzwegerich, bzw. mit dessen zerquetschten Blättern verarzten.

Stechmücken: Vorbeugen und Vertreiben

  • Fliegengitter an den Fenstern und Türen anbringen hilft besonders gut. Notfalls hilft auch, ein Moskitonetz über das Bett zu hängen.
  • Regentonnen, gefüllte Gießkannen und andere Wasserbehälter regelmäßig auf Larvenbildung untersuchen. Besonders vergessene Untersetzer und Pflanzgefäße, in denen das Wasser lange stehen kann, geben Stechmückenlarven sicheren Unterschlupf in Massen.
  • Gerüche wie Lavendel, Katzenminze, Rosmarin, Zedernholz und Zitrone sollen Gelsen vertreiben. Achtet aber darauf, dass es sich um natürliche Öle handelt und nicht um gefährliche chemische Düfte.
  • Im Freien lange und weite Kleidung zu tragen hilft natürlich auch.

Insektengriller sind eher sinnlos, da auch nützliche Insekten, die uns nichts tun, getötet werden und Mücken nicht einmal fünf Prozent der gegrillten Insekten ausmachen.

Neu: Radio hören und Gelsen vertreiben

Heute Früh hörte ich zum ersten Mal etwas vom Anti-Gelsen-Ton im Radio. Dabei wird ein Ton auf einer Frequenz von 14.850 Hertz im Radioprogramm mitgesendet. Das entspricht der 27-fachen Oberwelle des Surrens einer Gelse. Der Ton ist so hochfrequent, dass er für Menschen nicht wahrnehmbar und auch nicht schädlich ist, dennoch aber die Gelsen fern hält. Man immitiert einfach das Summen einer weiblichen Gelse und so sollen andere Weibchen abgeschreckt werden. Die Wirkung soll im Umkreis von 5 m rund ums Radio merkbar sein. Das wird zumindest versprochen.

Ausprobieren geht über studieren und uns vielleicht mitteilen ob es funktioniert hat!

Foto: nechaevkon – Fotolia