Greenpeace-Kampagne und Petition für den Schutz der Bienen

Im letzten Jahr haben wir uns unsere Freunde die Bienen in mehreren Artikeln zum Schwerpunkt-Thema gemacht. Wir haben 2012 über das Bienensterben in Österreich berichtet, beschrieben das Leben einer Arbeitsbiene, Kündigten den Dokumentarfilm „More than Honey“ an und führten ein Interview mit einem Imker.

Leider existiert die Problematik des Bienensterbens schon länger und so berichteten wir bereits 2009 über das Bienensterben durch Pestizide.

Das Thema ist also schon älter, aber dennoch scheint immer noch kein Ende der Katastrophe in Sicht zu sein. Nun hat auch Greenpeace eine Aktion gegen das Bienensterben gestartet und wir hoffen natürlich auf einen Erfolg der Kampagne sowie der Petition.

Gleich vorweg: Bitte helft mit und unterzeichnet die Petition zum Schutz der österreichischen Bienen!

Das Bienensterben und seine Ursachen

Seit einigen Jahren verfolgen wir bereits Pressemeldungen, die über ein auffällig ansteigendes Sterben von Bienenvölkern auf der ganzen Welt berichten. Inzwischen ist man einigen Gründen auf die Spur gekommen: Landwirtschaft und immer stärkere Besiedelung der ländlichen Regionen verwandeln die ursprünglich vielfältige Landschaft in monotone Einöden. Nicht nur Bienen verlieren so ihre Lebensgrundlage. Zusätzlich bedrohen Parasiten und Krankheiten die Bienenvölker. Zuletzt werden auf Äckern und auch in vielen Gärten zahlreiche Schädlingsbekämpfungsmittel, Unkrautvertilgungsmittel und sonstige Chemikalien (zB. als Düngemittel) eingesetzt. Viele dieser chemischen Stoffe sind auch für Bienen giftig.

Die IUCN geht davon aus, dass in den nächsten Jahrzehnten weitere 20.000 Blütenpflanzen verschwinden werden und damit auch Nahrung für  Honigbienen und Nahrung sowie Lebensraum für Wildbienen. Eingeschleppte Varoamilben verschonen inzwischen keinen Bienenstock mehr und selbst naturnahe Imker müssen ihre Bienenstöcke zumindest über den Winter mit Ameisensäure behandeln. Der regelmäßige Kontakt mit Pestiziden und Herbiziden sowie anderen Giftstoffen schwächt die Bienen und macht sie anfälliger für Krankheiten.

Infographik Winterverluste Greenpeace-Bienenschutz: Infographik  3 Anbausysteme

Laut Greenpeace werden alleine an die österreichische Landwirtschaft, für öffentliche Grünflächen und an Privatgärtner jährlich etwa 3.500 Tonnen an chemischen Pflanzenschutzmitteln verkauft. Genaue Zahlen über den tatsächlichen Einsatz sind nicht bekannt. Darüber hinaus dürfte auch ein entsprechender Schwarzmarkt für illegale Pflanzenschutzmittel existieren.

Breitbandherbizide wie Glyphosat (Roundup) veröden die Landschaft und machen ganze Landstriche zu Monokultur-Wüsten. Insektizide machen keinen Unterschied zwischen Schädling und Nützling. Systemische Pestizide durchdringen die komplette Pflanze. Besonders Neonicotinoide wie Imidachloprid, Clothianidin und Tiamethoxam sind besonders Bienenschädlich. Sie beeinträchtigen den Orientierungssinn von Bienen und heben die Sterblichkeitsrate unter den Bienenvölkern enorm. Auch Fipronil, Chlorpyrifos, Cypermethrin und Deltamethrin sind laut Greenpeace für Bienen überaus gefährlich und sollten verboten werden.

Greenpeace macht Druck

Greenpeace ist natürlich, so wie wir es alle sein sollten, interessiert an nachhaltigen Lösungsansätzen. Förderung und Erhalt der Artenvielfalt und der Vielfalt an natürlichen Lebensräumen sowie Verbote von chemischen Pflanzenschutzmitteln sind dabei besonders wichtig.

Bitte lasst Euch keinen Honig ums Maul schmieren! Komm lass dir keinen Honig ums Maul schmieren!

Folgende Punkte werden von Greenpeace im Rahmen der aktuellen Österreich-Aktion „Summ mir das Lied vom Tod“ gefordert:

  1. Österreichs Umweltminister Berlakovich muss als ersten Schritt den Kommissionsvorschlag von 15.03.2013 zum teilweisen Verbot von drei der tödlichsten Pestizide für Bienen aus der Gruppe der Neonicotinoide unterstützen (namentlich: Imidachloprid, Tiamethoxam, Clothianidin).
  2. Ein europaweiter Aktionsplan zum vollständigen Verbot aller für Bienen und andere Bestäuber gefährlichen Pestizide muss folgen (inklusive Imidachloprid, Tiamethoxam, Clothianidin, Fipronil, Chlorpyrifos, Cypermethrin, Deltamethrin). Bis zum Inkrafttreten des europaweiten Verbots muss sich Minister Berlakovich für ein Aussetzen der Zulassung dieser Pestizide in Österreich einsetzen.
  3. Eine Umverteilung der Förderungen, weg von chemie-intensiver industrieller Landwirtschaft, hin zu ökologischer Landwirtschaft, muss eingeleitet werden.
  4. Ein klarer Schwerpunkt auf die Förderung biologischer Landwirtschaft im neuen Agrar-Umweltprogramm 2014-2020, mit dem Ziel eine Verdopplung der Bio-Anbauflächen in Österreich von 20 auf 40 Prozent bis 2020 zu erreichen.
  5. Die Fruchtfolge, das Kernelement einer nachhaltigen, zukunftsfähigen Landwirtschaft, muss Fördervoraussetzung im neuen Agrarumweltprogramm werden.

Unterzeichnet die Petition

Bitte helft mit und unterzeichnet die Petition zum Schutz der österreichischen Bienen online, bzw. ladet auf dieser Seite die Liste zum offline-unterzeichnen herunter. Natürlich kann man Greenpeace wie immer auch bei dieser Aktion mit einer Spende unterstützen.

Macht auch mit, wenn ihr nicht österreichische Staatsbürger seid. Immerhin betrifft das Thema auch alle anderen Länder dieser Erde und besonders innerhalb der EU könnte hier auch ein größerer Druck auf andere EU-Mitgliedsstaaten entstehen.

Bilder: ©Greenpeace