Sonnenblumen säen: Eine Guerilla-Gardening Aktion zieht um die Welt

Am 1. Mai war der International Sunflower Guerrilla Gardening Day 2011, doch aktuell wird auch auf Facebook dazu aufgerufen, es am Sonntag dem 15. Mai 2011 ein zweites Mal überall Sonnenblumensamen zu pflanzen.

Der Sonnenblumentag am 1. Mai hat jedenfalls besonders im Netz viel Fürsprache erhalten. Der Aufruf zum Guerilla Gardening ist zwar nicht der einzige, aber einer der wenigen konkreten. Saatgut ist einfach zu bekommen, denn bereits in der nächsten Tierhandlung oder im Bauhaus erhält man Sonnenblumensamen ohne Ende.

Mit einfachem Aufstreuen ist es meist aber nicht getan, denn besonders in den Städten lauern Feinde und Bedrohungen an allen Ecken.

Sonnenblumen

Sonnenblumen stammen ursprünglich aus Nord- und Mittelamerika, wo sie bereits über 2.000 Jahre v. Chr. domestiziert wurden. 1552 brachten spanische Seeleute die Pflanze aus Amerika nach Europa. Ursprünglich als Zierpflanze bestaunt, stellen wir aus ihr heute auch zahlreiche Nahrungsmittel und sonstige Produkte her. Sonnenblumenkerne finden wir in Tiernahrung genauso wie auf und in unserem Gebäck und Sonnenblumenöl.

Sonnenblumen erreichen im Normalfall eine Höhe von 1 bis 3 Metern, manche Exemplare erreichen eine Höhe von 5m – die bisher höchste dokumentierte Sonnenblume erreichte sogar eine Höhe von über 8 Metern! Das bedeutendste Merkmal sind die großen gelben und roten Blütenköpfe. Nicht nur das Aussehen der Blüten, sondern vor allem die Eigenschaft, dass sich die Blütenköpfe im Tagesverlauf mit der Sonne drehen bescherte der Blume ihren Namen.

Ein Sonnentag zum 5. internationalen Sonnenblumentag

Niemand anderes als Richard Reynolds, der Guru der Guerilla-Gardening Szene in London, rief dieses Jahr zum bereits 5. internationalen Sonnenblumentag am 1. Mai 2011 auf, überall Sonnenblumen zu pflanzen. Idealerweise war dieses Jahr der 1. Mai sogar ein SONNtag. Der International Sunflower Guerrilla Gardening Day ist bereits ein paar Tage her, doch weitere Kampagnen versuchen, auch noch die Nachzügler zu erreichen um dieses Jahr Sonnenblumen an den verrücktesten Orten wachsen zu lassen.

Sonnenblumen sind zwar relativ pflegeleicht, dennoch sind sie für das Guerilla Gardening nur teilweise geeignet, da man sich doch um die Pflanzen sorgen sollte, wenn man gediegene Blumen bekommen will. Wer sich mit hageren, weniger großen Sonnenblumen zufrieden geben kann, der kann sorgloser vorgehen. Da das Ausbringen von Saatgut, bzw. das Aussetzen von Pflanzen auf fremdem Grund sogar als Sachbeschädigung gelten kann, sollte man trotz jeder guten Absicht zwecks Landschaftsverschönerung doch möglichst unbemerkt agieren.

Standortsuche / Standortwahl und Aussaat

Besonders wenn man große Pflanzen erwartet, sollte man einen sehr nährstoffreichen Boden als Untergrund wählen. Wenn man als Guerilla Gardener durch die Lande zieht, muss man aber oftmals nehmen, was sich gerade anbietet. Sonnenblumensamen kann man zwar theoretisch einfach ausstreuen, doch werden sich in diesem Fall vor allem Vögel darüber freuen. Daher sollte man (nicht allzu tiefe) Löcher mit Finger oder Bleistift bohren, den Sonnenblumensamen hineinlegen und locker mit Erde abdecken. Das geht schnell, einfach und ohne großes Aufsehen auch in Baumscheiben, Pflanzbeeten, an Straßenrändern und auf Verkehrsinseln. Wer jetzt noch etwas Wasser dabei hat (Wasserflasche), der kann das Saatgut auch gleich noch mit etwas Feuchtigkeit für einen guten Start versehen. Danach muss man abwarten und hoffen, dass man für die Pflanze einen guten Standort erwischt hat.

Wer sich größere Pflanzen erhofft, der sollte darauf achten, dass der Untergrund Halt bietet, also nicht sandig ist, möglichst windgeschützt liegt damit der Stängel nicht im Wind knickt und dass der Standort viel Sonne bietet.

Pflege (Düngen und Gießen)

Wer dem Glück der Sonnenblumen ein wenig auf die Sprünge helfen will, der sollte regelmäßig düngen und gießen. Dazu braucht man eigentlich nur gelegentlich eine Hand voll Hornspäne, gepressten Hühnerdung, etc. „aus der Jackentasche fallen lassen“ und eine Flasche mit Leitungswasser ausschütten. Auch das geht rasch und relativ unbemerkt. Da die Pflanze so auch recht groß werden kann, empfiehlt sich zuvor auch die Wahl eines windgeschützten Standortes.

Ein Feind der Schößlinge sind Schnecken. Diese sind jedoch besonders in Städten ohnehin weniger häufig anzutreffen und daher auch selten eine Gefahr. Viel übler ist es da, wenn man einen Standort gewählt hat, der regelmäßig gemäht wird. Vor beidem gilt es, die Pflanze zu beschützen. Wer also einen Standort in der Nähe seiner täglichen Erledigungen wie Wohnung, Arbeitsplatz, Einkaufsgelegenheiten, etc. wählt, der hat die Gelegenheit, sich einerseits um die Sonnenblumen zu kümmern und andererseits auch die Erfüllung, ihnen beim Wachsen zusehen zu können.

Aktionen rund um den Globus

Die Botschaft des Guerilla Gardening und damit auch dieser Aktion spricht sich immer weiter herum. Nicht überall trifft sie auf Gegenliebe – dazu ein andermal mehr. Es gibt jedoch sehr viele Befürworter und Aktivisten rund um die Welt und so findet man zum  International Sunflower Guerrilla Gardening Day 2011 zahlreiche Berichte im Internet. Auf der Website von Richard Reynolds GuerillaGardening.org findet man mehr zum Thema und auch ein passendes Facebook-Event existiert.

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Für alle, die am 1. Mai noch keine Sonnenblumen gepflanzt haben oder auch für jene, die einen Anlass zum Pflanzen brauchen existiert noch ein weiteres Guerilla-Sonnenblumen-Event für den 15. Mai auf Facebook.