Ostereier natürlich färben

Bunte Eier gehören einfach zu Ostern und damit zum Frühling – und das bereits seit etwa 4.000 Jahren. Groß und Klein haben Freude daran, Ostereier zu bemalen und zu verzieren, sich gegenseitig damit zu beschenken oder bunte Osternester im Garten zu suchen. Da nicht jeder auf gekaufte Ostereierfarben aus dem Geschäft zurückgreifen möchte, will ich hier einige Tipps zum Färben von Ostereiern mit natürlichen und lebensmittelechten Farbstoffen aus Küche und Garten vorstellen.

Greenpeace und Ökotest haben laut Umweltberatung fertig gefärbte Eier genauer angesehen und es hat sich wieder gezeigt, dass die verwendeten synthetischen Farbstoffe teilweise sehr bedenklich sind. Außerdem machen die Wirkstoffe nicht bei der Eierschale Halt, sondern dringen ins Ei ein. Nein danke – wir färben selbst!

Vorbereitung

Hier eine kleine Liste der Dinge die man sich vor der Arbeit schon einmal herrichten sollte. Man benötigt:

  • einen alten Kochtopf (am besten einen alten Email-Kochtopf, da stören ein paar Farbreste nicht, außerdem können sich in Edelstahltöpfen die Farben leicht verändern)
  • einen Schöpfer bzw. Schöpflöffel (um die gefärbten Eier sauber herauszuholen)
  • etwas Essig (zB. Apfelessig) zum Reinigen der Eier vor dem Färben und ca. 2 Löffel Essig um die Farbe zu intensivieren (und falls gewollt aufzuhellen)
  • Freiland-Eier – komplett, oder ausgeblasen. Auf weißen Eiern wirken die Farben intensiver, doch sind weiße Eier üblicherweise schwerer erhältlich.

Schritt 1: Vor dem Färben die zukünftigen Ostereier gut waschen und mit etwas Essig reinigen, so kann die Farbe besser haften und Schmutz sowie Fett werden gleichzeitig vom Ei entfernt.

Schritt 2:  Etwa 1 Liter Wasser mit dem Färbemittel kochen (klarerweise noch OHNE Eier). Auch hier gilt natürlich: probieren geht über studieren, aber je länger die Färbemittel gekocht werden, umso dunkler und intensiver wird die Farbe. Einfach ausprobieren was gefällt, hier sind keine festen Regeln zu beachten.

Farben für das bunte Osterei

Orientierungshilfe für die verschiedenen Ausgangs-Substanzen: Gemüse (ca. 200 g) etwa 45 min kochen, Beeren, Blätter oder Schalen (ca. 100 g) 1 Stunde lange kochen und 1 Stunde ziehen lassen. Tee und Kaffee (50 g) für ungefähr 45 min kochen. Farbpulver aus Apotheke, Bioladen oder Reformhaus (ca. 4 TL) ca. 30 min lange kochen. Fertige pure Säfte können auch zum färben verwendet werden.

Rote Eier

  • Rote Rübe (Rote Beete) – rot violett
  • Rotkraut (Rotkohl) – rot violett
  • rote Zwiebelschale – rot braun

Blaue / Violette Eier

  • Holunderbeere – blau schwarz
  • Heidelbeeren (getrocknet) – blau violett
  • schwarze Johannisbeere- dunkles violett

Grüne Eier

  • Spinat – dunkles Grün
  • Brennnessel – gelbgrün
  • kalter Matetee

Gelbe Eier

  • Kurkuma – gelb (ca. 10 g in 1/2 l Wasser)
  • Johanniskraut – gelbgrün – hellgelb (ca 10 EL in 1/2 Wasser)
  • Birkenblätter – hellgelb (40g in 1 l Wasser)

Orangefarbene Eier

  • Karotte – orange

Braune Eier

  • Kaffee
  • schwarzer Tee

Ostereier mit Naturfarben färben

Erst nach dem Kochen der Färbemittel (wie zuvor beschrieben) die rohen Eier im Farbsud für knapp 10 Minuten kochen. Um eine zarte Färbung zu erreichen reicht ein kurzes Farbbad. Für intensivere und dunklere Töne, die Eier einfach einige Zeit im Farbsud liegen lassen (kalt – bei ausgeblasenen Eiern ist es natürlich egal) und immer wieder nachsehen, bis man mit der Farbe zufrieden ist. Wenn dem so ist, die Ostereier aus dem Farbbad mit dem Schöpfer herausnehmen und vorsichtig auf eine alte Zeitung oder auf Küchenpapier bzw. Backpapier oder ähnliches legen.

Tipp: Nachdem die Farbe auf dem Ei getrocknet ist, auf ein Küchentuch einige Tropfen Öl geben und die Eier damit einreiben. So erhalten die Eier einen schönen Glanz und die Farben leuchten.

Muster auf das Osterei bringen

Ein einheitlich gefärbtes Ei ist ja schon sehr schön, doch manchen Osterfans ist das nicht genug. Da muss noch mehr Dekoration auf das Ei – kein Problem:

Man kann ein bereits gefärbtes Ei noch verschönern, indem man auf ein Wattestäbchen Essig gibt und damit dann Muster auf das Ei zeichnet. Je länger und intensiver man mit Essig die Stelle bearbeitet umso heller wird sie. Zum Üben einfach ein Ei nehmen und mit Pünktchen verzieren. Dadurch bekommt man ein Gefühl für diese Technik.

Noch nicht ausprobiert, aber gehört habe ich von folgenden Tipp: Mit Zitronensaftkonzentrat Muster auf das Ei pinseln, bevor man es färbt. An diesen Stellen sollte das Ei keine Farbe mehr annehmen.

Zweifärbige Ostereier

Man kann auch bereits vor dem Färben auf die Eier ein Muster mit Wachs auftragen und dieses nach dem Färben wieder abkratzen. So kann man auch zweifarbige Eier erzeugen. So gehts:

Schritt 1: Sauberes Ei färben, die hellere Farbe ist immer zuerst dran, zB. Gelb.

Eierfärben mit Wachs

Schritt 2: Das hell gefärbte Ei trocknen lassen und dann mit heißem Wachs ein Muster auf das Ei tropfen. Dazu zündet man eine Kerze an und hält sie schief, sodass das geschmolzene Wachs auf das Ei tropfen kann. Vorsicht – nicht die Finger verbrennen. Tropfen für Tropfen ein Muster auf das Ei bringen, dann das Wachs trocknen lassen.

Eierfärben mit Wachs

Schritt 3: Nachdem auf dem hell gefärbten Osterei das Wachs getrocknet ist, wird das Ei in die zweite, dünklere Farbe gelegt – zB. Rot. Dann das Ei in der Farbe ziehen lassen und dann vorsichtig herausnehmen.

Eierfärben mit Wachs

Schritt 4: Nachdem das Ei getrocknet ist, kratzt man vorsichtig das Wachs mit einem Buttermesser oder Löffelstiel vom Ei. Das Ergebnis bei unserem Beispiel: Ein rotes Ei mit gelben Punkten.

Eierfärben mit Wachs

 

Eierfärben mit Wachs

Ostereier mit Blattmuster

Um ein Blattmuster auf das Ei zu zaubern, benötigt man einfach saubere Blätter von zB. Efeu oder Petersilie. Dieses Blatt befeuchtet man und legt es auf das Ei. Einen dünnen Nylonstrumpf (Damenstrumpf) oder ein Stück abgeschnittene Strumpfhose straff über das Ei mit anhaftendem Blatt ziehen und auf beiden Seiten verknoten. Nun das Ei färben.

Ich wünsche euch allen viel Spaß beim Färben und eine frohe Osterzeit!